„XY möchte sich mit Dir vernetzen.“ – Zurzeit ein Satz, der in mir eine Hochstimmung auslöst. Zurzeit, weil, nun…wir eben diese spezielle Situation erleben.
Eine jüngere Kollegin hat mir kürzlich erzählt, dass jede Generation wohl ihre Krise habe und dass sie glaubt, das sei eben unsere. „Besser als die Weltkriegssituation unserer Großeltern“, hat sie gesagt. Dem stimme ich zu. Und stelle auch fest, dass sich natürlich auch bei mir einiges geändert hat. Gerade bei Kontakten übers Telefon oder auch auf digitalem Weg, nehme ich jetzt besonders wahr, wie dieser Kontakt abläuft. In meinem Job organisiere ich Schulungen, d. h. dass ich unter normalen Umständen jede Woche mindestens sechs neue Menschen persönlich kennenlerne. Ich mag das sehr!
In dieser speziellen Situation jedoch, ist genau diese besondere Freude für mich nicht möglich. Wenn es sich jetzt doch mal ergibt, dass aus einer kurzen Mail, einer ausgiebigen Telefonkonferenz oder ähnlichen „nicht greifbaren“-Kontakten ein neuer Zweig in meinem Netzwerk blüht, macht mein innerer Monk einen kleinen Hüpfer. Ich möchte deswegen auch auf diesen Kanälen, schriftlich und mündlich am Telefon gegenüber diesen Menschen, meine Kunden, die meine Kollegen, meine verlängerten Arme zu anderen Standorten sind, um Dinge zu bewegen, genauso meine Freude und Dankbarkeit zeigen und zurückwerfen, als wenn sie vor mir stehen. Damit der Mensch am Ende dieses Kommunikationskanals wenigstens ein bisschen schmunzeln muss und er einmal weniger an diesem Tag die Stirn runzelt.
Vielleicht macht uns die Zeit alle ein bisschen einsamer, vielleicht macht sie uns insgesamt aber auch ein bisschen freundlicher und FREUDVOLLER gegenüber anderen. Weil wir alle auf dem gleichen Ast sitzen und wir nur durch gegenseitige Unterstützung sehen können, dass die Natur weiterlebt, das Leben irgendwie weitergeht, sich alles immer im Wandel befindet und damit immer Aussicht auf Besserung besteht.