Stress – oder das Leben

Der Arzt sagt, ich habe Stress.

Stress.

Ich glaube, in jeder Patientenakte, die über mich erstellt wurde, steht irgendwo dieses Wort;

8. Klasse – Abitur – Ausbildung – Studium, vor allem bei der Bachelorarbeit.

Ja, sogar in einer Phase eines beruflichen Übergangs! Begründung: unbeschäftigt. Gefühl der Unsicherheit.

Achso.

Stress, mein ständiger Begleiter, oder wie?

Was der Arzt jedoch nicht weiß, dass ich es liebe, beschäftigt zu sein! Morgens beim Aufstehen schon die Vorfreude spüren, welche Menschen meines Netzwerkes ich heute treffe. Tagsüber dann die fixen Zeiten, die mich in Bewegung halten, Sachen besprechen, die passiert sind, neue Ideen für weiteres Vorgehen entwickeln und und und…

Und ganz besonders liebe ich die Dinge, die unerwartet passieren, weil sich Vorfreude immer multipliziert. Wie wenn man zum Beispiel, gerade einen freudigen Gedanken hat und sich ganz ungeniert ein Lächeln auf unsere Lippen stielt und dieses Lächeln wird bemerkt! Das kleine Kind im Zug, ein netter Mann, der uns die Tür aufhält – beide erwidern das Lächeln. Und ich bin sicher, auch sie geben es weiter.

Und am Ende des Tages das befriedigende Gefühl, das sich einstellt, wenn man die Dinge angegangen ist und sie erledigt sieht.

Wo fängt Stress an? Wenn ich Spaß dabei habe, wie kann das Stress sein? Ist Stress nicht immer negativ? Lieber Herr Doktor, ich nenne das Leben!

 

Erste Veröffentlichung dieses Posts: 03.03.2016

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